L'Eau-xikon: Patchouli (Patschuli)
Patchouli mag für manche befremdend klingen, während für Parfumenthusiasten das Wort sehr vertraut ist. In der Welt der Parfums hat sich das Ingrediens einen Namen gemacht. Angefangen hat alles mit den Hippies, die in den 60er-Jahren sich mit Patchouli einrieben, um möglichst natürlich zu duften, erdig und holzig. Eine schlaue Idee der Hippies, denn möchte man sich mit nur einem ätherischen Öl parfümieren, ohne eine Mixtur abmischen zu müssen, ist Patchouli eine gute Wahl. Die Substanz gehört zu den Basisnoten und hält sehr lange auf der Haut, sie hat mehrere Facetten, bringt Tiefe und ist an sich fast schon ein Parfum. Zudem ist der Geruch sehr warm und wie bei Kreuzkümmel kann man eine Assoziation zum Achselgeruch herstellen. Hier ist nicht der stinkende Achselgeruch gemeint, sondern der Gute. Beobachten Sie selbst einmal ihren Geruch, er riecht jeden Tag ein bisschen anders. An manchen Tagen kann er schön riechen. Wenn Sie einen sehr natürlichen Duft suchen, dann probieren Sie einmal Patchouli.
Die Eigenart des Patchouliöls bereits an sich fast wie ein Parfum zu riechen, hat wohl dafür gesorgt, dass manche Parfumeure das Öl sehr hoch in ihren Kreationen dosierten. So entstanden Patchouli-Parfums, die ganz deutlich nach Patchouli rochen und eine eigene Familie bildeten. Noch heute gibt es Kunden, die in die Parfümerie Osswald eintreten und nach einem Patchouli-Duft fragen. Nur kleine Nichen- und Luxusmarken decken diese Nachfrage mit Patchouli-Parfums ab. In der Massenparfümerie finden sich keine Patchouli-Düfte, da der Inhaltsstoff zu teuer und offenbar vom Duftprofil her nicht massentauglich ist. Die Parfümerie Osswald führt mehrere Patchouli-Düfte: Patchouli Intense von Nicolaï, Moonlight Patchouli von Van Cleef & Arpels, Intrigant Patchouli von Pierre Guillaume, Patchouli Essential von Place des Lices oder Patchovly von Pro Fvmvm Roma.
Die Patchouli-Pflanze ist in den Tropen heimisch und gedeiht vor allem in Asien von Indien bis Indonesien. Die Gattung besteht aus unzähligen Unterarten, wobei in der Parfümerie nur 2 Arten von Bedeutung sind, das indische Patchouli (Pogostemon cablin) sowie das javanische Patchouli (Pogostemon heyneanus). Patchouli ist ein krautartiger, schwach verholzender und bis zu 1 m hoher Halbstrauch, der am Rande eines Dschungelweges anzutreffen ist. Interessant ist dabei, dass man den Geruch nie dieser Pflanze zuordnen würde, da das Erscheinungsbild nicht holzig ist und man ihr eher einen herben, würzigen Geruch zuordnen würde.
Als ätherisches Öl, das durch Wasserdampfdestillation gewonnen wird, findet Patchouli auch im Westen in der Aromatherapie Verwendung. In Indien wird das Kraut sogar in der Volksmedizin verwendet. Es ist anzunehmen, dass die Pflanze einige heilende Wirkungen mit sich bringt und ein alternatives Heilmittel zur westlichen Medizin darstellt.