L’Eau-xikon: Ylang-Ylang

Was bedeutet Ylang-Ylang und woher stammt die Blüte? Was sind die Heilwirkungen des ätherischen Öls?



Ylang-Ylang (Cananga odorata) heisst in der philippinischen Sprache Blume der Blumen. Allerdings handelt es sich nicht um eine Blume, sondern um einen Blüten treibenden Baum, der zur Ordnung der Magnolienartigen gehört, zu welcher auch die Familien der Magnoliengewächse und Muskatnussgewächse gehören. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet ist Südostasien. Zur Gewinnung des Ylang-Ylang-Öls wird der Baum aber auch in Madagaskar (bekannt für den Vanille- und Pfefferanbau), Indonesien und Haiti kultiviert. Der Geruch der Blüte ist sehr intensiv, süss und weich; ein sehr femininer Duft. Er ist so verführerisch, dass ihm aphrodisierende Eigenschaften zugeschrieben werden. In Südostasien werden deshalb auch Hochzeitszimmer mit diesen Blüten ausgeschmückt.

Das Ylang-Ylang-Öl stammt aus den grossen, gelben Blüten des Baumes, die früh am Morgen gepflückt und schnell verarbeitet werden müssen. Komischerweise verströmen die Blüten der wild wachsenden Bäume weniger Duft als gestutzte Exemplare. Nur der Eingriff durch Menschenhand regt die Duftproduktion erst richtig an. Dies führt dazu, dass die Bäume viel Pflege brauchen und alle 2 Monate beschnitten werden müssen. Die Blüten können einmal im Jahr, zur Herbstzeit, von Hand geerntet werden.

Üblicherweise wird das Öl durch Wasserdampfdestillation gewonnen (seltener auch durch Extraktion mittels Hexan, Ethanol oder CO2). Je nach Lösungsmittel bzw. Extraktionsverfahren entstehen daraus chemisch unterschiedlich zusammengesetzte und somit unterschiedlich riechende Extrakte. So unterscheidet man das Concrète, das Abolue und das ätherische Öl, wobei letzter Begriff für die Extrakte verwendet wird, die durch Wasserdampfdestillation gewonnen werden.

Bei den ätherischen Ölen werden, was unter den Parfumingredienzien eine Ausnahme bildet, 5 unterschiedliche Ölqualitäten unterschieden, welche als Ylang-Ylang extra, I, II, III und complete im Handel erhältlich sind, wobei die Destillationsdauer für die Kategorisierung Namensgebend ist. Nach einer Stunde Destillation wird die Fraktion Ylang-Ylang extra abgetrennt und dann wird bis zur dritten Stunde weiter destilliert, bei welcher die Fraktion Ylang-Ylang I entnommen wird, später dann II und darauf Qualität III. Ylang-Ylang complete ist hingegen das komplette Öl, welches in einem vollen Durchlauf destilliert wurde, ohne Fraktionierung.

Die beste Qualität (extra oder I) kostet erheblich mehr, duftet aber gerade in der Kopfnote interessanter und lebendiger und wird gerne als Herz- bzw. Kopfnote in Parfums verwendet (auch die Parfümerie Osswald führt Parfums mit hochwertigem Ylang-Ylang-Öl, z.B. Ylang oder Ylang in Gold von M. Micallef, welches einen goldigen Schimmer auf der Haut hinterlässt). Das Öl ist wie alle Blütenextrakte zwar sehr teuer, kostet aber im Vergleich zu Rose, Jasmin oder Tuberose etwas weniger.

Auch auf dem Markt erhältlich ist das Canangaöl, welches aus der Destillation mehrerer Teile des Baumes gewonnen wird und z.B. in Badezusätzen oder als Massageöl Verwendung findet. Letzteres können Sie sich ganz einfach auch selbst zubereiten, indem Sie 10 Tropfen ätherisches Ylang-Ylang-Öl mit 100 ml Jojoba- oder Kokosöl vermischen. Wenn Sie es zur Herbstzeit etwas orientalischer mögen, dann mischen Sie zusätzlich 25 Tropfen Sandelholz-Öl bei.

Der Duft der Blume der Blumen spielt nicht nur in den Parfums eine wichtige Rolle, sondern auch in der Aromatherapie. So stimuliert er die Hirnanhangsdrüse und fördert so die Serotoninausschüttung in unserem Gehirn. Wie gängige Antidepressiva, die auf den Serotoninspiegel im synaptischen Spalt unserer Hirnzellen wirken, hat auch der Geruch von Ylang-Ylang einen Einfluss auf den Neurotransmitter Serotonin und wirkt so gegen Depressionen und Angst sowie auch gegen Ärger und Frustration. Über die Nase fördert Ylang-Ylang-Öl somit Sinnlichkeit, Freude und innere Ruhe. Zudem wirkt es auch erotisierend und anziehend auf andere Leute. Wenn sie kein Fan von Iso E Super sind, welchem Molekül pheromonähnliche Wirkungen nachgesagt werden (siehe Escentric Molecules Molecule 01, ein Parfum, das nur Iso E Super als einziges Molekül enthält), dann bietet ein Duftwasser mit Ylang-Ylang-Extrakt eine gute Alternative, z.B. Hili von Widian.

Zur Erhöhung der Attraktivität und des Wohlbefindens ist auch eine entspannte Gesichtsmuskulatur wichtig. Die Parfümerie Osswald bietet mit dem Facial SPA luxuriöse Pflege und Verwöhnung des Gesichtes auf höchstem Niveau.