Die Seide
Das wohl edelste Textilmaterial und mithin Namensgeber der im 2. Jh. entstandenen Seidenstrasse stammt von den Seidenraupen, die einen Seidenkokon produzieren, um sich darauf in Schmetterlinge zu verwandeln. Die klassische Seide rührt von den Raupen des Seidenspinners (Bombyx mori) her, es handelt sich um eine domestizierte Schmetterlingsart, die durch Zucht entstanden ist. Unter den Begriff Seide fallen jedoch generell Textilien, die durch die Fäden von Raupenkokons entstanden sind, so gibt es knapp ein Dutzend Raupenarten, die der Seidenherstellung dienen.
Seide entsteht im Raupenmaul, beim Verpuppen wickeln die Raupen den Edelfaden ununterbrochen bis zu 300‘000 mal um sich. Aus 3000 Kokons entstehen schlussendlich 250 g Seidenfaden. Je nach Art und Weiterverarbeitung des Seidenfadens (Verdrehungsgrad etc.) und dessen Verwebungsart entstehen dutzende von Seidengewebearten, die alle ihren eigenen Namen haben und spezifische Eigenschaften aufweisen; von Knitteranfälligkeit über Transparenz zu haptischen Eigenarten. Wie andere Naturfaserstoffe verfügt auch die Seide über exzellente Eigenschaften, die durch synthetische Fasern nicht erreicht werden können. Zudem ist sie die einzige natürliche Endlos-Faser. Die wohl bekannteste Gewebeart, die auch bei der Seide verwendet wird, ist der Satin, der eine auffallend glänzende, glatte Oberfläche und eine matte Unterseite aufweist. Eine andere für Seide verwendete Gewebeart ist der Chiffon, welcher extrem leichte und luftige Kleider ergibt, die langsam zu Boden fallen und daher gerne in Tanzaufführungen getragen werden.
In China, dem Heimatort der Seidenraupe, wird Seide schon seit 5000 Jahren hergestellt. Die ältesten Seidenproteine, die in Gräbern nachgewiesen werden konnten, lassen vermuten, dass jedoch schon vor 8500 Jahren in China Seide produziert wurde. Schon die Römer importierten Seide, obwohl der Transport aus China bis an die italienische Küste 18 Monate dauerte, was den Seidenpreis natürlich stark verteuerte. Der Export von Seidenraupen oder deren Eiern aus China war aufgrund des Monopolverlustrisikos verboten und stand sogar unter Todesstrafe (ähnlich wie bei der Glasbläserkunst aus Venedig). Erst im 6. Jh. begann die Seidenproduktion im Römischen Reich, ab dem 12. Jh. war Italien in der Herstellung europäischer Seide führend, und um die gleiche Zeit steckte die Zürcher Seidenproduktion noch in den Kinderschuhen.
Vom 17. bis 19. Jh. hatten die Städte Zürich, Lyon und Krefeld eine bedeutende Seidenindustrie. Im 18 Jh. hatten die Seidenhöfe von Zürich einen weltweiten Ruf und um 1900 war die Seidenindustrie einer der wichtigsten Industriezweige der Nation. Kurz darauf brach die Produktion zusammen und verlagerte sich in den Seidenhandel, welcher aber nicht lange bestehen konnte. Nach seidenfreien Dekaden in der Schweizer Industrie bemüht sich nun Swiss Silk seit 10 Jahren um das Wiederbeleben der einst so glorreichen Seidenproduktion. Schweizer Bauern züchten heuer Seidenraupen und haben mit der Textilindustrie und Marktpartnern dafür gesorgt, dass sich Schweizer Seide als Nischenprodukt wieder etablieren konnte.
Sensai und die Seide
Sensai kultiviert die Schönheit des Lebens und steht einerseits für raffinierte, noble Hautpflege, die durch die japanische Natur inspiriert ist, und andererseits für fortgeschrittene, kompromisslose, japanische Wissenschaft.Bekannt wurde die Marke unter anderem durch den edlen Signatur-Inhaltsstoff Koishimaru Silk. Die Koishimaruseide ist eine exzeptionell leichte, glänzende Seide, die früher nur von der kaiserlichen Familie getragen wurde. Noch heute zählt sie zu den edelsten Sorten. Wissenschafter entdeckten die exklusive Eigenschaft der Seide, die Produktion von Hyaluronsäure zu fördern, welche von Natur aus in der Haut vorkommt und sehr wichtig für ein schönes Hautbild ist, wie es die Japanerinnen haben – makellose, seidige Haut. Angeblich wurde Sensai auf die sanften, geschmeidigen Hände der Seidenspinnerinnen aufmerksam, die trotz harter Handarbeit über vortreffliche Hände verfügt haben sollen. Dies war die Inspiration, den zartmachenden Inhaltsstoff ausfindig zu machen.