L'Eau-xikon: Zimt

Zimt gehört zu den ältesten Gewürzen der Menschheit, denn bereits vor über 4000 Jahren fand er in der indischen Küche Verwendung. Auch die Ägypter, die Römer und die Griechen kannten die Rinde und verwendeten sie als Räucherwerk, als Medizin und sogar als Aphrodisiakum. Die alten Griechen meinten, dass Zimt von Zimtvögel im Wald gesammelt würde, die daraus ihre Nester aus den wohlriechenden Stangen bauen würden. Andere glaubten, bei Zimt handle es sich um eine Unterwasserpflanze eines magischen Sees. Tatsächlich ist es jedoch so, dass Menschen die Rinde des Baumes abschälen. Zimtschäler ist in Sri Lanka ein Vollzeitberuf.

Da Zimt als Statuszeichen sehr teuer verkauft werden konnte, war dessen Handel ein lukratives Geschäft, um das Kriege geführt wurden. Früher hatten die Römer und die Araber den Handel unter Kontrolle. Im 14. Jh. wurde Venedig der wichtigste Umschlagsort. Darauf erstellten die Portugiesen ein Handelsnetz im Zuge der erfolgreichen Kolonialisierung Ceylons um 1500. Im 17. Jh. gelang es den Niederländern mit militärischer Intervention den Handel aus den Händen der Portugiesen an sich zu reissen. Im 18. Jh. kolionalisierten die kriegerischen Briten Ceylon und errichteten erfolgreich ein Handelsmonopol, der Hauptumschlagplatz des Zimtes wurde London.

Der echte Zimt, Cinnamomum verum, stammt vom Ceylon-Zimtbaum aus Sri Lanka (Ceylon). Heute in der Küche verbreiteter ist hingegen der Cassia-Zimt, Cinnamomum cassia, welcher hauptsächlich in China, Indonesien und Vietnam angebaut wird. Aus indonesien stammt auch der indonesische Zimt Cinnamomum burmannii, welcher vor allem in den USA und der Niederlande verwendet wird. In Europa wird Zimt hauptsächlich in Gebäcken, Tee, Likör und Glühwein verwendet. In Indien hingegen verwendet man Zimt in unzähligen Hauptgerichten, sei es in Currys oder als Fleischmarinade.

In der Parfümwelt ist Zimt vor allem bei orientalischen Kreationen und Winterdüften von Bedeutung. Auch in Duftkerzen ist die Note sehr beliebt, meistens in Kombination mit Vanille. Zimtöl, welches durch Wasserdampfdestillation aus der Rinde oder den Blättern gewonnen wird, riecht je nach Zimtart und Herkunft unterschiedlich. Neben den Naturextrakten werden auch synthetische Stoffe wie Zimtaldehyd in der Duftkreation verwendet. Zimtaldehyd ist von Natur aus in Zimtöl in hoher Konzentration enthalten. Zimtrindenöl enthält etwa 50 % Zimtaldehyd, bei Cassiaöl beträgt der Anteil etwa 90 %. Ein weiterer wichtiger Bestandteil im Zimtöl ist Eugenol, welches den Hauptgeruch von Gewürznelkenöl darstellt. Eugenol ist in Zimtrindenöl zu etwa 10 % enthalten, während es im Zimtblattöl sowie Gewürznelkenöl etwa 90 % ausmacht. Daher rührt die geruchliche Verwandschaft von Nelken und Zimt und dies ist mitunter der Grund, wieso sich diese Gewürze gut kombinieren lassen. Der dritte nennenswerte Inhaltsstoff von Zimtöl ist Coumarin, das geruchsgebende Molekül der Tonkabohne. Coumarin verleiht dem Zimt eine sanfte Gourmand-Note und macht ihn runder und weicher.

Folgende Parfums duften betörend nach Zimt:

Lettre de Pushkar von Ella K
Desirtoxic von M. Micallef
Oajan von Parfums de Marly
Kiss Me von Nicolaï
Red Tobacco von Mancera
Juniper Sling von Penhaligon's